17.10.99 10:25
Ampelmännchen mit Mistgabelhänden (Artikel: Sächsiche Zeitung)
Von: Ingrid Roßki
Sonderausstellung: Aus Dresdner Ateliers 1999/ Werke von Armin Bock, Heinz Drache und Walter Teichert
Einmal im Jahr zeigt das Stadtmuseum Arbeiten aus Dresdner Ateliers von jeweils zwei oder drei Künstlern. Die 99er Ausstellung vereint rund 150 Arbeiten von Armin Bock, Heinz Drache und Walter Teichert. Absolut unterschiedlich in Ihren künstlerischen Handschriften finden sich die Malereien, Zeichnungen und Collagen der Drei verblüffend schnell zu einem Ganzen. Vielleicht verdanken sie das Armin Bocks Schrotplastiken.
Alles kann der 1942 in Chemnitz geborene Armin Bock verwenden und zu seinen Zwecken umfunktionieren. Aus einem Sägeblatt der Kreissäge und rauem Rostgestänge wird der „Schmerzensmann“. Das „Ampelmännchen“ hantiert mit zwei Mistgabelhänden, die aus einer Mischung aus Schnurrpfeiferei und absoluten Formgefühl, lassen den Betrachter schmunzeln und staunen. An der Dresdner Kunsthochschule studierte Bock Theatermalerei, und seit 1967 ist er Theatermaler in Dresden.
Herrlich ornamental sein „Elbe-Labe-Steamer“, dem man sein Vorleben als Nähmaschine nur bei längerem Hinschauen abnimmt. Geschickt sind die Plastiken neben die Zeichnungen und Gemälde gestellt, um zu verbinden, zu ergänzen oder Spannungen zu erzeugen. So steht sein „Herr der 1000 Schlüssel“, der sich tatsächlich aus unendlich vielen Sicherheitsschlüsseln zusammensetzt, in Blickkontakt zu Heinz Draches „Weisen Alten“. .....